Mit Polizeibegleitung durch den Rheinufer-Tunnel
ADFC Fahrrad*Sternfahrt NRW 2015
brachte 2.000 an den Rhein
Unter dem Motto „Am Stau vorbei, wir sind so frei!“ demonstrierten am Samstag, den 13.6. 2015 rund zweitausend Radfahrer*innen für ein fahrradfreundliches Nordrhein-Westfalen.
Von Wesel bis Köln und von Mönchengladbach bis Dortmund folgten Radbegeisterte aller Altersstufen trotz verregnetem Anfang dem Ruf des ADFC Düsseldorf an den Rhein.
Highlights waren die Fahrt durch den Rheinufertunnel, über den „Überflieger“ zum Medienhafen und anschließend über die Rheinbrücken. Der Spitze des Zuges zeigte sich von der Kniebrücke ein eindrucksvoller Blick auf das Ziel, den 10. „radaktiv“ Fahrradtag der Stadt Düsseldorf.
Bunt wie der Karneval in Düsseldorf waren auch die unterschiedlichen Teilnehmergruppen und Radtypen. Die „Origami“-Liebhaber*innen mit ihren Falträdern, die Cruiser mit ihren tiefergelegten Bikes, den Lastenrädern und den vollverkleideten Liegerädern in Raktenform zeigt die Vielfalt unter den Radfahrer*innen. Zum ersten Mal dabei war eine Gruppe Gehörloser, die teilweise ab Leverkusen mitfuhr. Der ADFC sorgte mit einer Gebärdendolmetscherin dafür, dass auch sie der Abschlusskundgebung folgen konnte.
Mit dem Laufrad um den Landtag
Während die Großen Düsseldorf umrundeten, kurvten die Kinder einmal um den Landtag. Mit viel Spaß und Luftballons zeigten schon die Kleinsten auf ihren Laufrädern, was sie draufhaben. Mit großem Stolz wurden anschließend die Urkunde angenommen.
Niederländische Verhältnisse in NRW?
Es zeigt sich: Radpolitisch kommt einiges ins Rollen. Nach dem Grußwort des Schirmherrn der Sternfahrt, Oberbürgermeister Thomas Geisel, diskutierten auf der Abschlusskundgebung im Rahmen von „radaktiv“ der Verkehrswissenschaftler Professor Heiner Monheim (Trier), Arndt Klocke (MdL GRÜNE), Reiner Breuer (MdL SPD), Martin Volkenrath (SPD Ratsherr), Anja Vorspel (Ratsfrau LINKE), Norbert Czerwinsky (Ratsherr GRÜNE) und Lerke Tyra (stellvertretende Vorsitzende ADFC Düsseldorf) über die lebenswerte Stadt der Zukunft mit genug Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen.
Professor Monheim überraschte mit der Aussage, dass 30% des städtischen Straßenraums sofort für den Radverkehr nutzbar gemacht werden können, ohne den Autoverkehr einzuschränken.
Radfahren verlängert außerdem das Leben um sieben Jahre. Der Spaß, die Bewegung und die aktive Teilnahme im Straßenverkehr fördern die Gesundheit und verbessern die Lebensfreude. Das schafft seiner Forschung nach kein Auto.
Die Forderungen des ADFC Düseldorf:
Für Radschnellwege und gute Hauptrouten quer durch unsere Städte
Für breite Radwege oder Tempo 30
Für freie und nicht zugeparkte Radwege
Für Fahrradparkanlagen in allen Stadtteilen
Für lebenswerte Innenstädte mit Platz für Fußgänger und Radfahrer*innen.
Mit der ersten Sternfahrt-Party im sonnigen zakk Biergarten und launchigem Club schloss der ADFC Düsseldorf seinen Aktionstag gutgelaunt ab.
Das erste Resümee der ADFC-Vorsitzenden Iris Kösters:
„Wir haben gezeigt, wie viele Menschen jeden Alters und Familien sich für bessere Bedingungen für das Fahrradfahren in NRW einsetzen – die Politik muss handeln: Schafft niederländische Verhältnisse in NRW!“